"Roland Hoja, Autor verschiedener Studien zu Bertolt Brecht und Heinrich Heine, legt eine wis-senschaftliche Analyse über die Romanfiguren der Patricia Highsmith im Spiegelbild einer mo-dernen Gesellschaft vor.
Die literarische Welt der Patricia Highsmith war immer anders. Sie unterscheidet sich von vielen Krimiautoren schon alleine dadurch, dass die Aufklärung des Verbrechens nicht im Vordergrund steht. Bei ihr geht es um das Innenleben des Täters. Das Morbide, das Grausame, das Anor-male faszinierte die Autorin ein Leben lang. Von ihren Figuren geht eine seltsame Zufriedenheit aus. Sie empfinden keine Schuldgefühle. Ganz im Gegenteil: Die Morde geschehen fast in einer notwendigen, logischen Konsequenz und sug-gerieren dem Leser die unheimliche Botschaft: „Eigentlich war alles gerechtfertigt“. So wird der Leser zum (moralischen) Mittäter. Das ist das Erfolgsgeheimnis ihrer Bücher. Sie nimmt die Leser mit auf eine Reise durch das innere Dickicht ihrer Romanfiguren. Deshalb ist Patricia Highsmith mehr eine psychologische als krimi-nalistische Erzählerin. Ihr „Tom Ripley“ mordet sich durch fünf dicke Bücher, immer auf der Suche, nicht nach neuen Opfern, vielmehr nach einem kleinen Stückchen bürgerlichem Glück. Das gelingt auch. Umgeben von Kunst- und Sprachstudien lebt er in Frankreich. Eigentlich möchte er nicht (wieder) morden, doch die Ver-gangenheit klopft erneut an die Tür. Und jetzt ist er gezwungen, zu handeln. Ein weiterer Mord muss passieren, um einen alten zu vertuschen.
Der Verfasser hat eine umfassende Studie nicht nur über Tom Ripley, sondern auch über all die anderen „Helden“ der Highsmith Romane ge-schrieben. Es ist eine fundierte literatursozio-logische Arbeit geworden. Allerdings an man-chen Stellen nicht immer leicht zu lesen. Roland Hoja versteht es, auf einen Aspekt im Werke Highsmiths besonders aufmerksam zu machen: die Politik. Sicherlich war die Schriftstellerin keine „politische“ Autorin. Dafür fehlte die ein-deutige Botschaft. Viel sublimer vollziehen sich ihre politischen Anspielungen, die von Hoja gut aufgedeckt und belegt wurden: „Ich lege hier die Auffassung zugrunde, dass natürlich die Psy-chologie die eine Seite der Handlungs- und Figu-renkonstellation ist, während die andere begrün-det ist im extern kapitalistischen Lebenszusam-menhang.“Ob allerdings Figuren wie „Tom Ripley und Co.“ wirklich das negative Produkt eines kapitalistischen Gesellschaftssystems sind, wird immer ein Streitpunkt bleiben. Kriminelle Empor-kömmlinge gab es zu allen Zeiten und in allen Gesellschaftssystemen."
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Diese Arbeit stellt dar,in welchem Spannungsfeld Hein-rich Vogeler in der Lage war, diese, seine Entwicklung vom jugendstilistischen zum
sozialistischen Künstler zu realisieren und wieweit es ein spannender und wi-dersprüchlicher Bogen blieb zwischen Bohème und So-zialist. Inwieweit trotz diesem überzeugten sozialis-tischem Sein,
sozusagen mit Haut und Haar, seine Sehnsucht und seine Heimat immer Worpswede und dem ‚Teufelsmoor‘ galt, als Relikte
einer romantischen Sehnsucht in ihm vergraben. In Wirklichkeit immer parallel seine Frau Martha mit den drei Töchtern als heimliche, konservierte Liebesbeziehung.
Dieses Buch beleuchtet begleitend den Entwicklungs-weg Heinrich Vogelers bis zu seiner Lebens- und Arbeits situation in Berlin 1926-1931.